Neurofeedback


(Für Ärzte und interessierte Laien: > Forschung)

 

 

> Brief einer Klientin vom 22.01.2013

 

Neurofeedback ist eine spezielle Form des Biofeedback für Erwachsene und Kinder ab ca. 8 Jahren. Gemessen und trainiert wird dabei die Gehirntätigkeit (EEG). Sie bzw. Ihr Kind lernen dabei, das Aktivitätsniveau Ihres Gehirns (z.B. Konzentration oder Entspannung) willentlich zu steuern.

 

Verschiedene psychische Auffälligkeiten sind mit typischen Mustern im EEG verbunden. So weisen z.B. Menschen mit Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsproblemen oft im Wachzustand einen zu hohen Anteil von langsamen Wellen auf, die normalerweise bei Schläfrigkeit oder in Phasen leichten Schlafes dominieren. Viele "stimulieren" sich vielleicht zum Ausgleich unbewusst mit Hyperaktivität.

Aufforderungen wie "Konzentriere dich endlich!" sind sinnlos, weil unklar ist, wie man einen konzentrierten Zustand in Gang bringt.

Indem erlernt wird, den Anteil dieser langsamen Wellen bewusst zu dämpfen und raschere Wellen zu stärken, können Sie/Ihr Kind lernen, ihre Konzentration "einzuschalten", wenn Sie sie brauchen.

 

Neurofeedback wurde v.a. bei Aufmerksamkeitsstörungen vielfach untersucht. 

 

Es gibt Hinweise darauf, dass es sich um die wirksamste nicht-medikamentöse Behandlung überhaupt handelt, mit dem weiteren Vorteil, dass der Erfolg meist langfristig anhält.

Neurofeedback wird dabei allerdings mit sonstigen psychologischen Interventionen, sowie bei Kindern mit Übungen, Eltern-Coaching und idealerweise auch mit LehrerInnen-Kooperation kombiniert.

 

Sollte Ihr Kind bereits in psychologischer Behandlung OHNE Neurofeedback sein, kann Neurofeedback mit Einverständnis des Kollegen/der Kollegin ergänzend durchgeführt werden (Zusammenarbeit). Allerdings ist kein paralleler öffentlicher Kostenzuschuss möglich.

 

 

Vielversprechend sind Behandlungen auch bei:

 

- Epilepsie

- Tic-Störungen

- Tinnitus

- Depression

- Angststörungen

 

Hier wird nicht auf eine Stärkung rascher Wellen geachtet, sondern z.B. auf eine Beruhigung im Gehirn - je nachdem, was im individuellen Fall nötig ist.

 

Ob und welches Neurofeedback mit hoher Wahrscheinlichkeit sinnvoll wäre, wird nach der Auswertung von Grundmessungen gemeinsam besprochen. 

 

Da die direkte Einflussnahme auf die eigenen Gehirnwellen erst mit einiger Übung erlernt werden kann, ist mit mindestens 20 Sitzungen zu rechnen. Anfangs sollte mindestens 2x/Woche trainiert werden. Je dichter die Trainingstage, desto effizienter das Training. 

 

Neurofeedback-Diagnostik ist nicht mit einer EEG-Diagnostik beim Facharzt gleichzusetzen.

 

 

SCHRITTE der Neurofeedback-Behandlung:

 

1. Erstgespräch, NFB-Diagnostik, psychologische Diagnostik

 

2. auf Wunsch ein ergänzendes Basis-EEG beim Facharzt zum Ausschluss von medizinisch relevanten Auffälligkeiten (z.B. Univ.-Prof. Dr. Niederkorn, ca. 65-70 Euro)

 

3. mind. 15-20 Trainingseinheiten klin.-psych. Neurofeedback (je mehr, desto eher und nachhaltiger wirksam)

 

4. auf Wunsch Kontrolltermine nach ca. 2 und nach ca. 6 Monaten

 

 

In der Praxis kommt die hochentwickelte Nexus/Biotrace-Technologie von MindMedia zum Einsatz (> Video Bio-/Neurofeedback, englisch).

 

Es wird mit Frequenzbandtraining gearbeitet.