Biofeedback kann als Methode bei unterschiedlichen körperlichen Parametern angewendet werden. Genaue Vorgangsweise und Erfolgsaussichten sind im Einzelfall zu klären.
Einen Hinweis auf die zu erwartenden langfristigen Erfolge gibt die Prüfung der Studienlage. Hier werden einzelne Diagnosen in Hinblick auf die Wirkung von Biofeedback im Allgemeinen beleuchtet - meist im Rahmen der psychologischen Behandlung. Beachten Sie bitte, dass die konkrete Methode dabei sehr spezifisch ist.
Sollte für einen Bereich keine hohe Evidenz vorliegen, heißt das nicht automatisch, dass es nicht wirkt, sondern zum Teil wurden bisher keine / nur wenige kontrollierte Studien durchgeführt.
Hohe Evidenz der Wirksamkeit z.B. bei:
- Kopfschmerzen vom Spannungstyp
große Anzahl von Metananalysen und RCT-Studien; Vorteile: prophylaktisch wirksam, keine Nebenwirkungen, deutliche Analgetika-Reduktion
- Migräne
ebenfalls sehr gute Absicherung auf Evidenzstufe 1, Vorteile: prophylaktisch wirksam, keine Nebenwirkungen, deutliche Analgetika-Reduktion
- Nichtorganische Schlafstörungen
Wirkungsnachweis in zahlreichen kontrollierten Studien, eine Metaanalyse
- Depressivität
mehrere valide Studien, langfristige Effekte
- Angststörungen
wenige kontrollierte Studien, viel versprechend, aber ausschließlich in Verbindung mit guter psychologischer Behandlung/Therapie
- Chronischer Rückenschmerz
zahlreiche kontrollierte Studien, Effektgrößen von 0.7 bis 0.89
- Essentielle Hypertonie
zahlreiche Studien, Reduktionen des systolischen Werts von 7.5 bis 15.3 mmHG
Positive Wirkungsnachweise in mind. einer kontr. Studie z.B. bei:
- Somatoforme Störung / Somatisierungsbeschwerden
Bisher keine hinreichende Evidenz bei:
- Posttraumatischer Belastungsstörung
- Essstörungen
- Rheumatoide Arthritis
- Asthma
- Fibromyalgie
Für Interessierte: Eine gute Übersicht findet sich bei
Martin, A. & Rief, W. (Hrsg.). (2010). Wie wirksam ist Biofeedback? Eine therapeutische Methode. Bern: Hans Huber.